Gießen (ots) –

Eine neue Ambulanz für Fettstoffwechselstörungen – die Lipidambulanz – hat die medizinische Klinik I (Kardiologie und Angiologie) des Universitätsklinikums Gießen zu Beginn des Jahres 2024 eröffnet.

„Die Spezialambulanz ist eine wichtige Ergänzung des medizinischen Leistungsspektrums für die Menschen in dieser Region“, erklärte der Direktor der medizinischen Klinik I, Prof. Dr. Samuel Sossalla. Er rechne mit Patienten aus einem größeren Einzugsgebiet, da es nur wenige solcher Zentren gibt.

Lipidstoffwechselstörungen, zu denen beispielsweise Hypercholesterinämie und Hypertriglyzeridämie gehören, sind in der heutigen Gesellschaft zu einem bedeutenden Gesundheitsproblem geworden. Sie stellen einen entscheidenden Risikofaktor für Atherosklerose (Gefäßverkalkungen) und ihre kardiovaskulären Folgeerkrankungen, wie Herzinfarkte und Schlaganfälle, dar.

„Problematisch ist, dass Störungen im Fettstoffwechsel und den Blutfetten sich nicht durch Schmerzen bemerkbar machen, sondern meistens erst Jahre später durch die Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen der Beine auffallen. Die durch die Fettstoffwechselstörungen bedingten Ablagerungen in den Arterien sind jedoch bereits in früheren Stadien, bevor Symptome auftreten, erkenn- und behandelbar“, so Prof. Dr. Sossalla weiter.

Die Lipidambulanz an der Universitätsklinik Gießen ist als Antwort auf diese Herausforderungen entstanden und verfolgt das Ziel, durch patientenorientierte Versorgung und fortschrittliche Forschung einen nachhaltigen Beitrag zur Prävention und Behandlung zu leisten.

So könnten bei rechtzeitiger Diagnose, durch eine multimodale Therapie, die Folgeerkrankungen verhindert werden und der Prozess der Ablagerungen verlangsamt oder sogar gestoppt werden. „Erfreulich ist, dass sich in den letzten Jahren die Therapiemöglichkeiten von Fettstoffwechselstörungen bedeutend weiterentwickelt und verbessert haben, so dass, in Abhängigkeit vom individuellen Risikoprofil, eine passgenaue und personalisierte Therapie erfolgen kann“, sagte der Leiter der Lipidambulanz, Priv.-Doz. Dr. Pascal Bauer.

Schwerpunkte der Ambulanz sind eine differenzierte Untersuchung und spezialisierte Therapie von Menschen mit beispielsweise hohen Cholesterinwerten, hohen Triglycerid-Werten, hohem Lipoprotein (a), genetischen Erkrankungen des Fettstoffwechsels oder komplexen Herz- und Gefäßkrankheiten.

Die Lipidambulanz bietet nicht nur diagnostische und therapeutische Maßnahmen, sondern legt besonderen Wert auf die umfassende Beratung der Patienten. „Unser Ziel ist es auch, durch eine gezielte Aufklärung und individuelle Schulungen die Betroffenen in die Lage zu versetzen, selbst aktiv ihre eigene Gesundheit zu erhalten bzw. zu verbessern. Durch die jahrelange Expertise auf dem Gebiet der Prävention und Sportkardiologie sind wir hier prädestiniert, individuelle Lebensstilmodifikationen personalisiert in die Behandlungsstrategie zu integrieren“ so Priv.-Doz. Dr. Bauer weiter.

Die Lipidambulanz der medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Gießen arbeitet auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung. Dies beinhaltet modernste Laboreinrichtungen, bildgebende Verfahren und Datenanalysen, die eine präzise Diagnose und eine effektive Überwachung der Therapie ermöglichen.

Termine in der Lipidambulanz können auf Empfehlung und mit Überweisung von Haus- und/oder Fachärzten werktags zwischen 08-16 Uhr telefonisch vereinbart werden unter Telefon 0641-985-57122. Die Sprechzeiten der Lipidambulanz sind Montag, Mittwoch und Freitag.

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