Bitcoins haben so etwas virtuelles, nicht greifbares und scheinen sich nur zum Spekulieren an der Börse zu eignen und sind sowieso nur etwas für Nerds und Computer affine Menschen … oder? Kann man mit Bitcoins im echten und realen Leben etwas anfangen? Kann man damit in einem Geschäft wirklich bezahlen? Und wenn ja, wie geht das?

Inhaltsverzeichnis

Mastercard, Visa und Paypal machen es vor

Die großen Zahlungsanbieter wie Mastercard, Visa oder auch Paypal machen es schon einmal vor. Hier kann man bereits oder zumindest wird man es in Kürze können … nämlich seine Rechnungen mit Bitcoin bezahlen. Die Kryptowährung soll dafür ganz einfach in deren Netzwerke integriert werden. 

Bei Microsoft, Wikipedia und Greenpeace kann man schon mit Bitcoin zahlen

Vielleicht wird es den einen oder anderen von Ihnen überraschen, aber wenn Sie im Microsoft Shop etwas kaufen, können Sie dort problemlos auch mit Bitcoin bezahlen. Auch wenn Sie bei Wikipedia oder Greenpeace eine Spende machen wollen, ist dies mit Ihren Bitcoins bereits heute möglich. Selbst der Essenslieferant Lieferando bietet seit neustem die Option, mit der virtuellen Währung Speisen zu bestellen und zu zahlen. 

Gerade in Berlin gibt es zudem immer mehr unabhängige Geschäfte, Bars, Kneipen und Cafés, in denen man mit Bitcoin seine Rechnung begleichen kann. Wie man sieht, ist der technische Fortschritt einfach nicht aufzuhalten. Außerdem hat sich Bitcoin über die Jahre bewährt und gezeigt, wie sicher die Währung ist. 

Wie funktioniert das Bezahlen mit Bitcoins in der realen Welt?

Im Grunde braucht man zwei Dinge, um mit Bitcoins bezahlen zu können: Natürlich Bitcoins und ein Bitcoin Wallet – also eine Art digitale Geldbörse. So eine Wallet besteht aus einer zufällig generierten Folge von Zahlen und Buchstaben – ähnlich wie man das von einer Kontonummer kennt. Über eine App kann man dann seine Bitcoins in dem Wallet nutzen. 

Hot Wallets und Cold Wallets

Es gibt sogenannte Hot Wallets und Cold Wallets. Bei der Nutzung per App handelt es sich um eine Hot Wallet. Eine Cold Wallet wäre z.B. einfach ein Blatt Papier, auf der man die zuvor genannte Zahlen- und Buchstabenkombination notiert hat. Wenn man Bitcoins jedoch zum schnellen Bezahlen nutzen möchte, geht das nur mit Hot Wallets. 

Wie läuft das ganze dann beim Bezahlen ab?

Hier müssen wir leider ein wenig technisch werden. Bitcoins funktionieren aufgrund der sogenannten Blockchain. Eine solche Kette besteht aus unendlich vielen Datenblöcken, in denen alle Transaktionen, die sich auf die Bitcoins beziehen, gespeichert werden. Gibt der Käufer die Adresse des Empfängers ein und dazu seinen Schlüssel, überprüft das gesamte Netzwerk der beteiligten Miner (die, die die Datenblöcke erstellt haben), ob die Transaktion rechtens ist und ausreichend Bitcoins auf dem “Konto” vorhanden sind. 

Nach der Bestätigung wird dann die gewünschte Menge an Bitcoins freigegeben und übertragen. Der gesamte Vorgang ist verschlüsselt und am Ende wird diese Transaktion in einem der Datenblöcke gespeichert. Da der gesamte Vorgang sehr komplex ist, kann das durchaus mal einige Tage dauern. Je mehr man jedoch bereit ist für die Transaktion zu bezahlen, desto schneller geht es auch. 

Da kleinere Unternehmen oftmals kein eigenes Bitcoin Konto haben, übernehmen Dienstleister die Abwicklung und überweisen dann am Tagesende den Wert in einer “richtigen” Währung an den Händler. 

Wie sicher ist dieser Vorgang bzw. Bitcoins im Allgemeinen?

Bitcoins sind im Zweifel sicherer, als “richtiges” Geld. Dollar, Euro und Co. können und werden sehr oft gefälscht. Das ist bei Bitcoin technisch nicht möglich. Alle Informationen liegen in den vielen verschiedenen (und an unterschiedlichen Stellen weltweit gespeicherten) Datenblöcken vor und können nachvollzogen werden. Die Übertragung der Informationen erfolgt ausschließlich verschlüsselt und machen die Bitcoins so noch sicherer. 

Aber: Schaffen es Hacker in eine Hot Wallet einzudringen, können sie dort durchaus auch Bitcoins entwenden! 

Hohe Wertschwankungen machen einen Einsatz aber nicht einfach

Für Otto Normalverbraucher ist die Nutzung von Bitcoins als Zahlungsmittel gar nicht so einfach. Möchte man z.B. ein Auto kaufen und hat dafür heute 50.000 Euro auf der Bank, weiß man, dass man das Auto für das gleiche Geld auch noch morgen kaufen kann. Hat man hingegen einen Bitcoin, so kann er heute 50.000 Dollar wert sein und morgen nur noch 30.000 Dollar. Die deutlichen Kursschwankungen machen also den Einsatz im täglichen Leben als Zahlungsmittel schwierig. 

Ob sich der Bitcoin langfristig stabilisieren wird, ist derzeit nicht abzusehen. Für Investoren bleibt die Kryptowährung in jedem Fall interessant und spannend zugleich.