Wer heutzutage in einem Büro arbeitet, dem ist das vielfältige Thema rund um die Ergonomie am Arbeitsplatz bereits bestens vertraut. Es ist wichtig, hier vorbeugende Maßnahmen einzuleiten, die verhindern, dass man aufgrund von Fehlhaltungen oder schlechtem Equipment an Spätfolgen, wie chronischen Rückenschmerzen oder auch Sehstörungen, leidet. Auch die Berufsgenossenschaften der verschiedenen Berufsgruppen können die Vorgaben der Ergonomie am Arbeitsplatz überprüfen und bei Nichteinhalten ggfls. Sanktionen verhängen. Ergonomie wird aus dem griechischen übersetzt und bedeutet zusammengefasst so viel wie Arbeitswirtschaft. Es besagt, dass die Arbeitsbedingungen an die einzelnen und individuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen anpasst werden müssen. 

Wichtig bei viel Bildschirmarbeit

Die Arbeit am Computer gehört eigentlich so gut wie zu jedem Bürojob. Und so schauen wir täglich gleich mehrere Stunden ununterbrochen auf den Bildschirm. Dies ist eine enorme Belastung für unsere Augen. Umso wichtiger ist es hier, auf die richtigen Anforderungen zu achten:

  • Schriftzeichen scharf einstellen
  • Große Schriftzeichen verwenden
  • Flimmerfreie Anzeige
  • Helligkeit und Kontrast so einstellen, dass es angenehm für die Augen ist, auf den Bildschirm zu schauen
  • Bildschirm mit flexiblen Einstellmöglichkeiten in Dreh- und Neigbarkeit
  • Möglichst größeren Bildschirm wählen. Es hat sich gezeigt, dass Mitarbeiter mit einem größeren Bildschirm bis zu 52% schneller arbeiten können
  • Reflexionsarme Oberfläche beim Bildschirm

Die Arbeit am Bildschirm muss durch regelmäßige Pausen unterbrochen werden, damit die Augen Zeit bekommen, sich entsprechend zu erholen. Zudem haben Arbeitnehmer:innen das Recht auf regelmäßige Kontrollen der Augen beim Augenarzt oder Optiker. Sollte sich die Sehstärke durch das viele Arbeiten am Bildschirm verschlechtert haben, dann sollte man sich schnellstmöglich eine Arbeitsplatzbrille zulegen. Auch hier kann man sich bei seinem Arbeitgeber informieren, denn wer tatsächlich eine Arbeitsplatzbrille benötigt, hat ein Anrecht auf eine finanzielle Unterstützung.

Abwechslung am Bürotisch

Die allermeisten Arbeitnehmer:innen üben ihre Tätigkeit im Büro im Sitzen aus. Wer die Möglichkeit hat oder geboten bekommt, der sollte deshalb auch mal im Stehen arbeiten. Die korrekte Haltung beim Sitzen, sowie die richtige Ausrichtung des Tisches ist ausschlaggebend für ein gesundes Arbeiten. Der Bürostuhl oder aber im besten Falle sogar der Bürotisch, sollten sich an die individuelle Sitzhöhe eines jeden anpassen lassen können. Hier spielt die Körpergröße, sowie die Körperproportionen eine Rolle. Man sollte sich frei bewegen können und sich nicht in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühlen, damit eine natürliche Körperhaltung beim Sitzen eingenommen werden kann. 

Wichtige Tipps für die Einstellung des Schreibtisches:

  • Maße des Schreibtisches: Tiefe min. 80 cm und Breite mind. 160 cm
  • Sitzfläche max. 18-30 cm unterhalb der Tischkante
  • Unterarme müssen waagerecht aufliegen können
  • Keine Stolperfallen durch Kabel etc.

Wichtige Tipps für die Auswahl des Bürostuhles:

  • Individuelle Einstellmöglichkeiten müssen gegeben sein
  • Beine sollten in einem 90 Grad Winkel liegen, wobei die Fußsohlen auf dem Boden aufgestellt werden können
  • Die Kniekehlen ragen etwa zweifingerbreit über die Sitzvorderkante, während man sich hinten an der Kante anlehnt
  • Sitzhöhe 42-53 cm und Breite 40-48 cm

Die Büroumgebung

Nicht nur das direkte Umfeld, rund um den eigenen Arbeitsplatz, welcher mindestens 10 m² pro Mitarbeiter sein sollte, ist für eine gesunde Arbeitsweise ausschlaggebend. Auch die räumlichen Gegebenheiten spielen eine enorme Rolle. So sollte in jedem Büroraum für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr gesorgt werden. Hier hilft es, regelmäßig zu lüften. Die Luft wird schnell durch das Erhitzen der Computer trocken und kann so die Schleimhäute der Mitarbeiter reizen, wodurch auch schneller Erkältungen entstehen können. So ist es wichtig, dass die Luftfeuchtigkeit bei 40-60 % liegt. Dies kann durch großblättrige Pflanzen erfolgen oder wenn dies nicht ausreicht, können auch Luftbefeuchter zum Einsatz genommen werden. Bei der Bestimmung der optimalen Raumtemperatur wird es schon mal schwierig, was für den einen angenehm ist, ist für den Kollegen zu warm, zu kalt, zu irgendwas. Vorgegeben ist eine angenehme Wohlfühltemperatur im Büro um die 20-22 Grad. Der Lärmpegel für eine optimale Produktivität der Mitarbeiter sollte nicht 55 db(A) überstreiten. Nur so ist es zu gewährleisten, dass die volle Konzentration erbracht werden kann und nicht durch störenden Lärm unterbrochen wird.

Wer als Arbeitgeber die Gesundheit seiner Mitarbeiter:innen möglichst lang erhalten möchte, der sollte sich einmal mehr Gedanken um die perfekten Anforderungen an den Arbeitsplatz machen. Hier wäre es verkehrt, am falschen Ende zu sparen.