Der Drogenhandel floriert weiterhin auf der Strecke von Gibraltar nach Spanien. Auf Mallorca schlagen Taschendiebe gerne bei Touristen zu. In Deutschland sinkt die Zahl der Straftaten, was aber das Gefühl der Angst und Unsicherheit der Bevölkerung nicht abschwächt.
Spanien gilt als Einfallstor Europas für Drogen. Zwischen Marokko und Spanien versuchen Drogenschmuggler immer wieder, Drogen übers Meer zu transportieren. Mit Verfolgungsjagden auf dem Wasser oder aus der Luft versucht die spanische Anti-Drogen-Polizei, den Schmugglern auf die Spur zu kommen und gegen die Rauschgiftmafia zu kämpfen. Im Küstenort Algeciras in Andalusien gelang den Drogenfahndern ein Riesencoup: Der seit Jahrzehnten größte Kokainfund in Spanien wurde in Frachtcontainern mit Bananen entdeckt. Auch der Schmuggel mit Heroin und Haschisch bereitet der Polizei große Sorgen. Das Mittelmeer gilt inzwischen als die „heißeste Haschischroute Europas“. Europäische Sicherheitsexperten bezeichnen die Route von Marokko nach Spanien als „Drogen-Autobahn nach Spanien“.
Kriminalität auf Mallorca
Die spanische Polizei warnt vor steigender Kriminalität auf Mallorca. Taschendiebe gefährden die Sicherheit der Bürger und Touristen. Gerade Ballermann-Touristen sollen besonders betroffen sein. Die berühmte Party-Meile rund um die Schinkenstraße zieht besonders stark Diebe an. Gerade im Partyrausch oder bei Großevents wie während der WM-Zeit ist Vorsicht angesagt. Taschendiebe schlagen dem Reiseführer Marco Polo zufolge auf Mallorca statistisch gesehen alle 50 Sekunden zu.
Getötete Tramperin aus Deutschland
Für Aufsehen gesorgt hat kürzlich der Fall der getöteten Tramperin Sophia L.
Die 28-jährige Studentin hatte am 14. Juni 2018 vor, von Leipzig nach Bayern zu trampen. Dabei stieg sie in einen LKW und wurde danach vermisst. Der 41-jährige Lkw-Fahrer wurde in Andalusien festgenommen und bald daraufhin wurde in Nordspanien auch Sophias Leiche gefunden. Es ist anhand von GPS-Daten eines Lastwagens davon auszugehen, dass die Studentin in Deutschland getötet wurde.
Es werden nun sowohl in Deutschland als auch in Spanien Ermittlungen geführt. Der mutmaßliche Täter soll nach Deutschland ausgeliefert werden. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Der Leichnam ist erst jetzt nach Deutschland gebracht worden. Somit kann die Familie Sophia L. erst jetzt beisetzen.
Wie steht es um die Kriminalität in Deutschland?

Bundesinnenminister Horst Seehofer konnte verkünden, dass Deutschland sicherer geworden sei.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik für 2017 wurde in Berlin vorgestellt. Mit 5,76 Millionen Straftaten wurde demnach die niedrigste Zahl seit 1992 erreicht. Massendelikte wie Diebstahl wurden erfolgreich eingedämmt. Wohnungseinbrüche sind ebenfalls deutlich zurückgegangen. Was zunimmt, sind Sexualdelikte sowie die Gewalt gegen Polizisten und Rettungskräfte. Ebenfalls deutlich angestiegen sind Gewaltdelikte aus religiösen Motiven.
Für das in der Bevölkerung verbreitete Gefühl der Angst und Unsicherheit, wie beispielsweise in Chemnitz, dass heutzutage in Deutschland mehr Menschen getötet werden als früher, gibt es keine Belege den Zahlen nach.
Kritisiert wird an der Statistik, dass das Dunkelfeld, also die Straftaten, die der Polizei nicht gemeldet werden, nicht enthalten ist. Außerdem dass die Statistik vieles misst, was nicht mit Sicherheit zu tun hat.
Insgesamt sind Deutschland und Europa im weltweiten Vergleich eine „sehr, sehr sichere Region“, wie Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) bekräftigte.
Die Entwicklung der Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik wirkt sich durch folgende Einflussfaktoren aus:
- Anzeigeverhalten
- Polizeiliche Kontrolle
- Statistische Erfassung
- Änderung des Strafrechts
Nicht enthalten sind in der polizeilichen Kriminalstatistik:
- Staatsschutzdelikte
- Verkehrsdelikte
- Ordnungswidrigkeiten
- Delikte, die nicht zum Aufgabenbereich der Polizei gehören (z.B. Finanz- und Steuerdelikte)
- Straftaten, die unmittelbar bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden
Seit 1953 wird die PKS jährlich erfasst und veröffentlicht. Mit den Daten aus vorherigen Jahren lassen sich die Ergebnisse am aussagekräftigsten vergleichen. Zusätzlich wurde die Vorgehensweise zur Erfassung der Daten optimiert.
Jahr |
Veränderungen zur Erfassung der Daten |
1953 | Erstmals veröffentlicht |
1959 | Staatsschutzdelikte wurden aus der PKS ausgegliedert |
1963 | Verkehrsdelikte wurden aus der PKS entfernt |
1971 | Elektronische Datenverwaltung wurde eingeführt |
1984 | Die Zählung der Tatverdächtigen wurden umgestellt |
1993 | Ab diesem Jahr wurden die neuen Bundesländer in die Datenerfassung der Kriminalstatistik eingeführt |
2007 | Seit diesem Jahr wird zwischen Opfer und Tatverdächtigem feiner differenziert |
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