Englische Schulen genießen in Deutschland einen exzellenten Ruf. Und viele Eltern wollen ihre Sprösslinge nur zu gerne auf ein englisches Internat schicken. Denn Eltern haben die Vorstellung von Schülern, die diszipliniert lernen und von den besten Lehrern unterrichtet werden. Und die Schüler erhoffen sich eine Harry-Potter-Atmosphäre, Freundschaften fürs Leben und ein bisschen Abenteuer fern der elterlichen Blicke. Doch das britische Privatschulsystem kann für Interessenten auch verwirrend und undurchdringlich erscheinen, wenn man nicht weiß, worauf es zu achten gilt.

Das britische Schulsystem – es scheint ein kompliziertes und undurchdringliches Geflecht aus öffentlichen Prüfungen, Bildungsberatern, Bildungsagenten, Schulvertretern und mauernden Sekretärinnen. Dabei nehmen britische Internate eigentlich gerne Schüler aus dem Ausland auf. Denn diese Schüler zahlen in der Regel ein Schulgeld und füllen die Internatsplätze. Wer also weiß, worauf es ankommt, wird bei Interesse kaum auf Probleme stoßen beim Weg auf die englische Schule. 

Drei Dinge sind ausschlaggebend, wenn ein Kind aus Deutschland eine englische Schule besuchen soll:

  • Gute schulische Leistungen
  • Gute Englischkenntnisse
  • Der richtige Zeitpunkt

Englischkenntnisse verbessern

Damit sich das Kind möglichst schnell und gut im englischen Internat einlebt und dort nicht den Anschluss verliert, sind gute Englischkenntnisse eine wichtige Voraussetzung für den Besuch einer englischen Schule. Eltern tun ihrem Kind keinen Gefallen, wenn es bisher kaum Englisch beherrscht und sich von jetzt auf gleich an einer britischen Schule integrieren soll. Dies bedeutet nicht, dass der Traum vom englischen Internat sofort ad Acta gelegt werden muss, wenn die Englischkenntnisse des Schülers eingeschränkt sind. Denn privat kann vieles nachgeholt und verbessert werden, was in der Schule bislang zu kurz gekommen ist. Maßnahmen wie private Nachhilfe bei einem Englisch-Muttersprachler, Lern-Apps und auch das Nutzen der englischen Sprache im Familienalltag können viel bewirken. Zudem organisieren Studienzentren intensive Sommerkurse zur Vorbereitung von Schülern, die im folgenden Herbst eine britische Schule besuchen sollen. Auch privat kann vor dem Schulwechsel ein Aufenthalt in England zur Verbesserung der Sprachkenntnisse organisiert werden. 

Rechtzeitig die Weichen stellen

Im Idealfall treffen Eltern, die ihr Kind auf eine britische Schule schicken wollen, diese Entscheidung nicht allzu kurzfristig. Denn dann kommt es schnell zu der Situation, dass in aller Eile ein Platz für das Kind gefunden werden soll bzw. muss. Je früher die Vorbereitungen getroffen werden, umso höher sind die Chancen, das Kind an einer Schule erster Wahl unterzubringen. 

Die frühzeitige Entscheidung für den Besuch einer englischen Schule kann zudem bei einem weiteren Punkt hilfreich sein: bei der Finanzierung des Schulgeldes. Denn englische Schulen haben viel zu bieten, doch dafür zahlen Eltern auch einen hohen Preis. Wer frühzeitig plant, dass sein Kind einmal eine englische Schule besuchen soll – sei es für ein Auslandsjahr oder bis zum Schulabschluss, der kann rechtzeitig die Finanzen planen und sich das Schulgeld gegebenenfalls auch dann leisten, wenn er nicht zu den Glücklichen gehört, die 40.000 Euro oder mehr für ein Schuljahr einmal eben aus der Portokasse bezahlen können. 

Das beste Alter für den Schulwechsel

Eltern kennen ihr Kind am besten und wissen, wann es bereit ist, den Schritt eines Schulwechsels ins Ausland zu meistern. Dabei gibt es allerdings auch ein paar äußere Umstände zu berücksichtigen. Grundsätzlich bietet sich immer ein Wechsel zum Schuljahresbeginn im September an. Am leichtesten zu organisieren ist zudem der Auslandsaufenthalt, wenn das Kind in Deutschland die 8. oder 9. Klasse besuchen würde. In England entspricht dies dem 9. und zehnten Schuljahr, denn hier werden die Kinder bereits ein Jahr früher eingeschult. In der englischen 10. und 11. Klasse bereiten sich die britischen Schüler auf wichtige Abschlussprüfungen (GCSE) vor, was den Eintritt in diese Schuljahre etwas schwieriger gestaltet.