Berlin (ots) –

Die Wechseljahre sind eine natürliche und bedeutsame Phase im Leben einer Frau, die mit umfassenden körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen einhergeht. Die Bedeutung dieses Übergangs wird durch die steigende Lebenserwartung und die aktive Rolle der Frauen in der Gesellschaft immer relevanter. Es fehlt jedoch an verständlichen Informationen, medizinischer Versorgung und Unterstützung durch Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Ein Parlamentarischer Abend zum Thema „Deutschland braucht eine Menopause-Strategie – England macht es vor!“ am 19.03.2024 in Berlin machte deutlich, dass es in Deutschland – im Gegensatz zu England – bisher keine Ansätze für eine Menopause-Strategie gibt, um diese Defizite anzugehen. Unter der Moderation von Susann Atwell (Fernsehjournalistin, u. a. Hessischer Rundfunk) diskutierten Dr. med. Katrin Schaudig (Gynäkologin, Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft), Heike Engelhardt (MdB), André Kindling (Geschäftsführer Besins Healthcare Germany), Georg Kippels (MdB), Ildikó von Kürthy (Autorin, Journalistin), Diana Stöcker (MdB). Aus England gab es eine Videobotschaft von Carolyn Harris (Mitglied des Britischen Unterhauses).

In ihrer Videobotschaft stellte Carolyn Harris dar, dass es keine ausreichende Unterstützung für Frauen in den Wechseljahren gibt. Die Folge: Viele Frauen geben ihren Job auf, viele lassen sich scheiden. „Was mich erstaunt hat“, so die Britin in ihrer Videobotschaft, „ist der Mangel an Wissen und der Mangel an Ressourcen und Unterstützung für Frauen in den Wechseljahren“. Carolyn Harris ist Mitglied einer parteiübergreifenden parlamentarischen Gruppe, die sich für eine bessere Unterstützung von Frauen in den Wechseljahren einsetzt. Die britische Politik hat auf den gesellschaftlichen und parlamentarischen Druck reagiert – unter anderem mit der Women’s Health Strategy, die seit 2022 in Kraft ist. Dieser Plan definiert zentrale Felder der Frauengesundheitspolitik, darunter auch die Wechseljahre. Innerhalb von zehn Jahren sollen weitreichende Ziele erreicht werden, erste Maßnahmen wurden bereits umgesetzt.

Nach diesem Auftakt stellte Dr. med. Katrin Schaudig (Gynäkologin, Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft) in ihrem Impulsvortrag die medizinischen Hintergründe zu Wechseljahren und Wechseljahresbeschwerden vor – und zeigte auf, wie Frauen besser informiert werden können, wie dringend der Handlungsbedarf ist und was Unternehmen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun können. Dr. Schaudig schlug beispielsweise vor, dass Frauen im Alter von 35 oder 40 Jahren einen Informationsbrief erhalten sollten, in dem sie anhand einer Checkliste feststellen können, ob sie bereits erste Anzeichen der Wechseljahre wahrnehmen. Sie wies auch auf die bedrohlichen Folgen der aktuellen Situation hin: Laut einer aktuellen Studie(1) denkt jede zehnte Frau aufgrund von Wechseljahresbeschwerden über eine Frühpensionierung nach, jede vierte Befragte hat ihre Arbeitszeit bereits reduziert. Viele Frauen, so Schaudig, könnten die Symptome der Wechseljahre zunächst nicht einordnen. Und am Arbeitsplatz seien die Wechseljahre nach wie vor ein Tabu.

Von einer Menopause-Strategie – das wurde in der Podiumsdiskussion deutlich – kann in Deutschland nicht einmal ansatzweise die Rede sein. Eine erste Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion an die Bundesregierung zu diesem Thema liegt vor.(2) Nicht auf die Politik wartend, starten immer mehr engagierte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in ihren Betrieben damit, bestmögliche Bedingungen für Beschäftigte mit Wechseljahresbeschwerden zu schaffen. André Kindling stellte hierzu die Menopause- Policy von Besins Healthcare Germany vor. Insgesamt – darin war sich das Podium einig – handelt es sich jedoch um einzelne Initiativen und Unternehmen. Hier müssten, so Georg Kippels, die Kräfte aus Politik und zivilgesellschaftlichen Initiativen gebündelt werden.

Wie weit der Weg zu einer besseren ärztlichen Beratung für Frauen noch ist, machte ein Punkt deutlich: Bislang können Frauenärztinnen und -ärzte für die Beratung von Patientinnen mit Wechseljahresbeschwerden weniger als 20 Euro pro Quartal abrechnen. Das ist viel zu wenig, um gut zu informieren. Aus dem Publikum kam die Frage, wie lange es dauern würde, bis Frauenärztinnen und -ärzte für eine umfassende Beratung ausreichend honoriert würden. Die Antwort vom Podium: Eine Änderung der entsprechenden Abrechnungsziffern könnte etwa zehn Jahre dauern. Da die betroffenen Frauen nicht zehn Jahre warten können, sondern jetzt bestmöglich versorgt und informiert werden sollten, gilt es, den begonnenen Dialog mit der Politik auszubauen und gemeinsam an einem zeitnahen Aktionsplan zur Verbesserung der aktuellen Situation zu arbeiten.

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Die Veranstaltung wurde von Besins Healthcare Germany unterstützt.

Quellen

1. Prof. Dr. Andrea Rumler, Julia Memmert, HWR Berlin. Forschungsprojekt MenoSupport. Ergebnisse der ersten deutschlandweiten Befragung zum Thema Wechseljahre am Arbeitsplatz. Stand 12/2023. https://ots.de/1CIku5, zuletzt abgerufen am 20.03.2024.
2. Drucksache 20/8521; Deutscher Bundestag – 20. Wahlperiode. https://dserver.bundestag.de/btd/20/085/2008521.pdf. Antwort der Bundesregierung in der Drucksache 20/8755. https://dserver.bundestag.de/btd/20/087/2008755.pdf, zuletzt abgerufen am 20.03.2024.

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